Bei dem Versuch, alles unter einen Hut zu bringen, verlieren Mütter oft das Wichtigste aus den Augen: sich selbst. Mit Selbstreflexion und diesen Übungen kommen Sie wieder ins Gleichgewicht.
Mutter zu sein ist alles andere als einfach. Zwischen Haushalt, Kindern plus Care Arbeit und dem Job sollen da noch irgendwo die eigenen Bedürfnisse Platz haben. Wie das gehen soll, wenn frau mit einem, zwei oder sogar drei Kindern gefühlt mehr als nur ein Leben leben muss? Das ist nicht nur Müttern oft schleierhaft. Doch nur wenn die Mama ausreichend auf sich selbst achtet, kann sie das Kind gut begleiten.
Wie können Mütter durch Selbstreflexion und konkrete Übungen ihre innere Balance wiederfinden? Familienberaterin Eva Penz hat uns wertvolle Tipps verraten – sie nennt sich selbst Mama-Begleiterin, ist psychosoziale Familienberaterin nach den Grundwerten von Jesper Juul und arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit Familien und Kindern.
Selbstreflexion: Wann ist es Zeit etwas zu verändern?
„In den ersten ein bis eineinhalb Jahren ist es völlig normal, dass das Kind im Vordergrund steht und die Mutter ihre Bedürfnisse hintenanstellt“, sagt die Familienberaterin. Allerdings finden viele Mütter aus dieser Phase nicht mehr heraus. Die Expertin empfiehlt einen einfachen Test: „Stellen Sie sich ehrlich die Fragen: Was ist mir wichtig? Was hat mich in letzter Zeit begeistert? Was macht mich glücklich oder traurig? Wenn sie hier nur Dinge finden, die mit dem Kind zu tun haben, ist das ein klares Zeichen für eine Schieflage.“ Auch körperliche Anzeichen wie Dauergereiztheit oder extreme Übermüdung sind Boten für eine notwendige Veränderung.
Glaubenssätze analysieren
„Der erste wichtige Schritt ist: Bringen Sie Bewusstsein hinein!
Denn sehr viele Dynamiken spielen sich im Unterbewusstsein ab. Nehmen Sie sich an der Nase und fragen Sie sich aufrichtig: Was erhoffe ich mir davon, wenn ich es immer allen recht machen will?
Was steckt hinter meiner ständigen Verfügbarkeit?“ sagt die Mama-Begleiterin. Die Hürde dabei: Die Antworten darauf erfordern viel Mut. Denn häufig lauten sie: Es fühlt sich gut an, wichtig zu sein. Mir wurde als Kind schon vorgelebt, dass nur eine aufopfernde Mutter eine gute Mutter ist. Oder: Ich bin nicht gut genug, ich muss mich mehr bemühen. Glaubenssätze aus der Kindheit wirken stark auf uns ein.
Die gute Nachricht: Wenn wir sie entlarven, ändert sich auch unsere innere Haltung. Dieser Prozess erfordert viel Arbeit, ist aber äußerst lohnenswert. Denn nur wenn es der Mutter gut geht, ist der Raum da, dass es auch den Kindern gut geht.
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